DTV-Verbandstag mit rasantem Endspurt
Um 15 Uhr sollte laut Zeitplan der DTV-Verbandstag am Sonntag
beendet werden. Wegen einer Anschlussveranstaltung scharrte das
Hotelpersonal schon mit den Hufen, doch eine Viertelstunde vor dem
geplanten Ende wurde gerade erst die Ordnung der neu eingerichteten
Professional Division verabschiedet. Die im Vorfeld heftig
diskutierte Änderung der Finanzordnung - also Beitragserhöhung -
stand neben einigen anderen Positionen noch unbearbeitet auf der
Tagesordnung. Vorsorglich bot DTV-Präsident Franz Allert noch vor
der Diskussion über die Finanzordnung einen Kompromiss an, nach dem
die ursprünglich geplante Erhöhung von 20 Cent pro Mitglied über 18
Jahre auf zwei Jahre verteilt werden sollte: je 10 Cent mehr 2013
und 2014. Es wurden, obwohl das Hotelpersonal inzwischen noch viel
unruhiger scharrte, noch etliche Wortmeldungen berücksichtigt. Dem
engagierten Plädoyer Michael Eicherts für den Leistungssport, dem
ohne Beitragserhöhungen massive Einbußen drohten, schlossen sich
auch einige Vereinsvertreter an. Die von der amtierenden
Verbandstagsleiterin Sabine Haas im Eiltempo durchgezogene
Abstimmung ergab eine klare Mehrheit für den vom Präsidium
eingebrachten Kompromiss.
Mit 45 Minuten Verspätung und noch einigen offenen Posten auf
der Tagesordnung endete der Verbandstag, dessen eindeutiges
Schwerpunktthema die Neufassung der Satzung war. Die von Präsidium
und Hauptausschuss vorgelegte Neufassung fand in entscheidenden
Passagen nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Wichtigste
Neuerung ist die Einführung des Verbandsrats (bisheriger
Hauptausschuss) und des Länderrats, der mit den Vorsitzenden der
Landestanzsportverbände und der TSTV eine "Teilmenge" des
Verbandsrats darstellt. Keine Zwei-Drittel-Mehrheit gab es für die
vor allem von den Fachverbänden gewünschte "sortenreine" Vertretung
ihrer Vereine auf dem Verbandstag. Die Vereine aus den
Fachverbänden können also weiterhin ihre Stimmen wahlweise dem
Fachverband oder dem zuständigen Landestanzsportverband übertragen.
Die geplante automatische Stimmübertragung fand ebenfalls nicht die
erforderliche Mehrheit. Eine weitere Niederlage erfuhren die
Antragsteller bei dem Vorhaben, die Positionen im Präsidium
umzubenennen. Präsident, sieben Vizepräsidenten, ein Vertreter der
Fachverbände und die Geschäftsführung sollten das neue Präsidium
bilden. (Foto: Estler)
von Ulrike Sander-Reis Uhr